Pestizidfreie Gemeinde per Gemeinderatsbeschluss

Eine Zumutung war der Antrag der Grünen, übernommen aus einer BUND-Vorlage, ohne Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse.

1.Sofortiges Verbot von Pestiziden auf kommunalen Flächen (auch für Kulturland)
Begründung: In vielen Städten würden Pestizide auf Wegen, Sport- und Spielplätzen usw. ... 
In Ilvesheim wurde zur Wegepflege ein Heiß-Dampfgerät beschafft. Hierbei informierte die Verwaltung den Rat, dass für gemeindliche Pflegemaßnahmen keine Pestizide eingesetzt würden, Antrag geht ins Leere.
Pestizidverbot auf verpachtetem Ackerland
Durch die Zusammenlegungen von vielen kleinen, zu großen Ackerflächen würden nicht nur die rd. 50 ha Gemeindeäcker, sondern auch viele Privatäcker nicht mehr konventionell bewirtschaftet werden können. Sie würden dem Ilvesheimer und den 3-4 Landwirten aus Ladenburg und Neckarhausen entzogen werden. Dies müsste fachlich und juristisch begründet werden und dies von Ilvesheim, einer Gemeinde mit einer der kleinsten Gemarkungen im RNK.
Unseres Erachtens ist dies Landwirtschaftspolitik. Landwirte hängen am Steuertropf und können mit Geld gesteuert werden. Was da eine Grün/Schwarze Landesregierung mit einem grünen Ministerpräsidenten und Umweltminister nicht leisten kann, wollen die Ilvesheimer Grünen der Gemeinde anlasten. Unseres Erachtens eine Unverschämtheit auf Kosten der Gemeinde, die gerade ganz andere Sorgen hat.
2. Private Unternehmen, die Gemeindeflächen pflegen, sollen Pestizidverbot erhalten. Solche Unternehmen gibt es in Ilvesheim nicht, Antrag nur zur Schau.
3. Bürger informieren gegen giftiges Gärtnern und Schutz von Bestäubern.
In der Begründung des 3-teiligen Antrags wird auch hierzu nur ganz allgemein formuliert, wie: „Kommunikation mit den Bürgern“.
Die Antragsbegründung enthält nichts, rein gar nichts, über:
die Arbeit unserer Vogelfreunde, unseres Obst- und Gartenbauvereins, unsere Kleingärtner, unsere Landwirte, unserer Angler oder der Imker.
Hier wird durch Vorträge, Führung und vor allem durch Taten wertvolle Arbeit im Insektenschutz geleistet. In Verbindung mit dem von uns initiierten Baumlehrpfad wurde z.B. mit dem Landwirt Fülbier über Blühwiesen gesprochen. Heute haben Landwirt Fülbier und Linnebach (Ladenburg) in Ilvesheim rd. 5 ha (10 % des Gemeindeackerlandes) als Blühwiese angepflanzt.
Runde Tische mit den Akteuren, wie in Ladenburg oder Edingen-Neckarhausen, können helfen und haben Akzeptanz. Bloße Verbote von der Gemeinde nicht.
Vielleicht haben die Grünen dies, nach der Aussprache im Rat, erkannt. Sie zogen Ihren Antrag zurück. Bis nach der Sperrfrist von 6 Monaten der Rat das Thema wieder behandeln kann werden hoffentlich viele gute Ideen einfließen und außerhalb des Corona-Stresses beraten werden.

Die SPD Gemeinderatsfraktion

Autor:

SPD Gemeinderatsfraktion aus Ilvesheim

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