Dammschau 2021
Auf Grund der Corona- Pandemie fand die jährliche Begehung des Hochwasserdammes in diesem Jahr erst im Herbst statt. Auf Einladung des Regierungspräsidiums (RP) trafen sich Vertreter der Verwaltung, Fraktionen, Bürgermeister, Feuerwehr Ilvesheim und Wasserschutzpolizei mit den Vertretern von Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) und RP zu einer ausführlichen Besichtigung und Diskussion. Sicherlich auch der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal im Juli des Jahres geschuldet, gab es viele Fragen zur Sicherheit unseres Dammes. Um das Fazit des RP-Vertreters am Ende der zweistündigen Begehung einmal vorwegzunehmen: Der Damm ist sicher und bietet einen guten Hochwasserschutz.
Regelmäßig beobachtet werden müssen Unterhöhlungen durch Tiere (z.B. Maulwürfe, Dachse, Füchse, Bieber), die die Dämme beschädigen können. Speziell der Bieber, der seine Bauten bis zu 20 m in die Uferböschungen hineintreiben kann, ist an Dämmen nicht gerne gesehen, da er aber zu den geschützten Arten zählt, kann wenig gegen ihn unternommen werden. Gleiches gilt für den Maulwurf.
Der schlechte Zustand und die geringe Breite der geteerten Dammwege wurden ebenfalls angesprochen. Hier führte das WSA klar aus, dass dies in der Verantwortung der Gemeinde Ilvesheim liegt. Als Betriebsweg reichen dem WSA normalerweise geschotterte oder begrünte Oberflächen aus. Sanierungsarbeiten am Belag müssten daher von der Gemeinde selbst vorgenommen werden. Gleiches gelte für eventuelle zusätzliche Beleuchtungen. Diese dürften lt. RP auch kaum Chancen auf Genehmigung finden, speziell entlang des FFH-Gebietes wird das verständlicherweise sehr kritisch gesehen. Die Feuerwehr betonte, dass sie im Einsatzfall über eigene Beleuchtungseinrichtungen verfügt und nicht auf eine Dammbeleuchtung angewiesen ist.
Handlungsbedarf für die Gemeinde dürfte mittelfristig unterhalb der L542 entlang des Radweges Richtung Ladenburg entstehen (s. Bild). Dieser Bereich, der im Wassergesetz des Landes Baden-Württemberg, das im Jahr 2014 verabschiedet wurde, nicht als „qualifizierter Damm“ enthalten ist, muss von der Gemeinde Ilvesheim unterhalten werden. Diese Zuständigkeit war über viele Jahre mit dem RP in der Diskussion und wurde erst kürzlich geklärt. Dieser Abschnitt ist mit vielen Büschen und Bäumen bewachsen, speziell die im Hochwasserfall als Prallhang dienende Biegung unterhalb der L 542 wird auf Grund des starken Bewuchses kritisch gesehen. Das RP empfahl hier, kurzfristig Gespräche mit der Unteren Naturschutzbehörde aufzunehmen und notwendige Maßnahmen (Fällungen, Rückschnitte) abzustimmen, ggf. unter Einbeziehung eines Fachplaners.
Das RP bot aber auch außerhalb dieser jährlichen Besichtigungen Gespräche vor Ort an, sollte weiterer Bedarf bestehen. Dies ist auch auf Grund der laufenden Diskussionen im Gemeinderat zu diesem Thema nicht ausgeschlossen.
Autor:CDU-Fraktion Ilvesheim aus Ilvesheim |
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