Engagierte Diskussion zum Radweg am Kanal:
Digitale Infoveranstaltung Radweg Mannheim - Heidelberg
Die Verantwortlichen für Öffentlichkeitsbeteiligung, Landschaftsplanung, Naturschutz, Projektleitung sowie die Referatsleitung des Regierungspräsidiums standen am letzten Donnerstag Rede und Antwort und informierten zum aktuellen Stand der Planungen des Radwegs zwischen Mannheim und Heidelberg. Bei der digitalen Sitzung wurden die Ziele erläutert, die für die jetzige Trasse des Radwegs ausschlaggebend waren. Zudem wurden Fragen der BI und von Gemeinderäten beantwortet und Anregungen entgegengenommen. Die Veranstaltung ging inklusive Fragen und Anregungen der Bürger circa 2 Stunden, es konnte jedoch nicht jedes Detail besprochen werden. Es wurde darauf verwiesen, dass sich Bürger bei weiteren Fragen und Anregungen gerne an Herrn Kapp wenden dürfen, der für die Öffentlichkeitsbeteiligung bei diesem Projekt verantwortlich ist (alexander.kapp@rpk.bwl.de). Aufgrund von Trassenbegehungen, Onlinebeteiligung, Gesprächen mit der Gemeinde und Austausch mit Fachleuten (beispielsweise vom Umweltschutz) wurde die nun vorgestellte Variante erarbeitet.
Die Ziele der Planung wurden wie folgt definiert:
- Eingriff in private Grundstücke vermeiden
- Möglichst geringe Eingriffe in den Grünbestand: Zum Beispiel: Gemeinsamer Rad- und Fußweg am Blindenbad zum Schutz der Hecken und Büsche
- Keine Wege abseits der sozialen Kontrolle zur Sicherheit der Radfahrer: Ein wesentlicher Grund, der gegen die Variante durch die Felder am Friedhof Nord spricht.
- Gleichberechtigung und Sicherheit anderer Nutzer: Obwohl die Zählung der Nutzer eine gemeinsame Wegeführung zulassen würde, wird auf dem größten Teil der Strecke ein getrennter Rad- (ca 4m) und Fußgängerbereich (ca 2m) erstellt
- Sicherheit und Erreichbarkeit der angrenzenden Senioren in der Goethestraße: Auf der Promenade zwischen Brücke und Stettinerstraße ist die Radspur auf dem bestehenden Weg geplant. Durch einen Grünstreifen abgetrennt führt der Fußgängerweg direkt am Kanal entlang und wird durch ein Geländer gesichert. Eine kleine Rampe am Stichweg des Vetterstifts könnte Senioren ermöglichen, den kleinen Höhenunterschied zu bewältigen. Auch Sitzgelegenheiten sind in diesem Bereich geplant.
- Parkplatzsituation in den betroffenen Gebieten nicht verschärfen: in der Feudenheimerstraße würde der Wegfall der Parkplätze wohl zu größeren Problemen führen. In der Hebelstraße werden wenig Parkplätze benötigt In der Stettinerstraße können die Parkplätze durch die Seitenstraßen kompensiert werden.
- Möglichst geringe Neuversiegelung: an einigen Stellen nicht vermeidbar, an anderen Stellen wird versiegelte Fläche wieder zurückgewonnen.
- Guter Anschluss an Wohngebiete und soziale Struktueren, um den Radweg für möglichst viele attraktiv zu gestalten.
Kompromisse, die bei dieser Wegführung notwendig sind:
- Einige Bäume entlang der Promenade müssen entfernt werden, aber: alle Hecken und Bäume zwischen Autobahnbrücke und Bus-Bauer bleiben erhalten, auch der große, alte Baum direkt am Busparkplatz
- Unter den Brücken ist nur eine gemeinsame Wegführung machbar aufgrund der räumlichen Enge. Dies erfordert Rücksichtnahme von allen Seiten.
- Gemeinsame Wegführung mit einer Breite von 5m zwischen Blindenbad und Brücke. Dafür kann jedoch die Böschung und die Einstiegsstelle der Feuerwehr in ihrem jetzigen Zustand erhalten bleiben.
- Beleuchtung: Für die Sicherheit des Wegs ist eine Beleuchtung notwendig. Die Beleuchtung ist zum einen für die Anlieger störend und nicht mit dem Naturschutz in Einklang zu bringen. Im Bereich des Kanals darf kein Lightkegel fallen, weil dies eine Flugstrecke für Fledermäuse ist. Daher soll die Beleuchtung bewegungsabhängig gesteuert werden, ev in den Boden eingelassen oder mit niedrigen Masten, um die Lichtkegel gezielt auf die Fahrbahn zu werfen.
Den Verantwortlichen war bei der Vorstellung des Plans wichtig:
- Dies soll keine Radautobahn sein, sondern ein Radkomfortweg, auf dem sich alle Nutzer ohne Angst bewegen sollen.
- Der Radweg ist für alle Radfahrer da: Schüler, Familie, Pendler, Senioren, Sportradler,..
- Die Mehrheit der Nutzer werden "normal" radeln.
- Für alle Verkehrsteilnehmer gilt, und das wurde ausdrücklich betont, gegenseitige Rücksichtspflicht, auch und besonders für die Radfahrer.
Fazit:
Die Verantwortlichen haben versucht möglichst viele Anliegen bei der Planung zu berücksichtigen, und sehr differenziert Lösungen für die Probleme in verschiedenen Bereichen zu finden.
Dabei mussten häufig unterschiedliche Interessen gegeneinander abgewogen werden.
In den meisten Fällen, wurden gute Lösungen gefunden, die den Bedürfnissen von Mensch und Natur gerecht werden.
Nicht alle Bedenken konnten ausgeräumt werden und einige Einschnitte in die Natur waren nicht zu vermeiden.
Bedauerlich ist der Wegfall einiger Bäume entlang der Promenade. Dafür sollen Ersatzpflanzungen vorgenommen werden.
Schade ist auch, dass der Weg entlang des Kanals zwischen Autobahnbrücke und Bebauung nicht in die Planung fällt und daher nicht im Rahmen dieses Projektes erneuert wird.
An den Engstellen unter den Brücken besteht erhöhte Gefahr für Spaziergänger. Hier wäre unser Wunsch die Radfahrer durch Beschilderung auf die Gefahrenstelle hinzuweisen, damit es nicht zu
Konflikten oder gar Unfällen kommt.
Bei diesem Projekt zeigt sich wie schwierig es ist Mobilitätswende, Schutz von Mensch und Natur und Interessen von Anliegern unter einen Hut zu bringen.
Für weitere Gespräche, Fragen und Anregungen stehen wir gerne zur Verfügung, um gemeinsam die bestmögliche Lösung für dieses Projekt im Sinne der Ilvesheimer Menschen und des Klimaschutzes zu finden.
Ihre CDU Fraktion
Autor:CDU-Fraktion Ilvesheim aus Ilvesheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.