Haushalt 2022

Haushalt 2022

Mit Interesse haben wir die Veröffentlichung im MM vom Ilvesheimer Professor der Betriebswirtschaftslehre Dirk Simon zur grundsätzlichen Struktur der Haushalte zur Kenntnis genommen.
Wir werden die veröffentlichten Kernaussagen bei den Haushaltsberatungen für 2022 der Ilvesheimer SPD einfließen lassen.

Punkt 1: „Die Finanzen sollten auf lange Sicht ausgeglichen sein“. Dabei wurde auf lange Sicht ein Zeitraum von 30 Jahren angesprochen. Die langsichtige Betrachtung gerade bei Investitionsentscheidungen haben wir in den vergangenen Jahren immer wieder angesprochen. Diese Entscheidungen dürfen von keinen Prognosen auf die nächsten 3 Jahre abhängen, die sich in der Vergangenheit immer als unzuverlässig erwiesen haben. Bei Betrachtung eines 30 Jahreszeitraumes müssen wir die Entwicklung der tatsächlichen Haushaltsergebnisse der letzten 30 Jahre betrachten. Nur in einer so langen Sicht werden die Schwankungen der Wirtschaft ausgeglichen. Denken wir an ein Wirtschaftswachstum das mal bei 4 % lag und um die Jahrtausendwende unter 1 % abgesackt ist. Denken wir an die Arbeitslosenquote, die mit rd. 8 % die 90er Jahre beherrschte, als größtes Problem angesehen wurde und alle Haushalte schwer belastete. Betrachtet man unsere Haushalte über diese Zeiträume, waren sie ausgeglichen. Gelder aus Vermögensverkäufen flossen nicht in laufende Defizite, sondern wurden investiert, z. B. Erschließung Mahrgrund II mit Feldbrücke, einhergehende Ortssanierung Feudenheimer Straße, Kindergartenbau. Grundschulerweiterung, Neckarstadion.
Auf der Ausgabenseite wurden 2 Bäder unterhalten und der Kinderbetreuungsaufwand stieg durch erhöhte Anzahl an Kindergartenkindern und verlängerte Öffnungszeiten von 1 Mio. € auf rd. 3 Mio. € Gemeindezuschuss. Ein Defizit blieb, die nicht erfolgte Renovierung der Bäder. Dies war begründet durch Gutachten, die den Neubau eines Kombibades als wesentlich wirtschaftlichere Lösung auswiesen. Eine Rücklage von rd. 6 Mio. € aus dieser Zeit ist bis heute vorhanden.

Punkt 2: „Bei der Einnahmesituation hat Ilvesheim wenig Erträge aus Gewerbesteuern“.
Sie ist deshalb auf die Anteile an den Bundessteuern aber noch viel mehr auf den Finanzausgleich in BW, d.h. auf ausgleichende Zuweisungen des Landes angewiesen. Dies ist wohl historisch durch die kleine Gemarkung in der Neckarschleife bedingt.
Der Flächennutzungsplan weist für Ilvesheim 2 gewerbliche Bauflächen aus:
a) Altwasser West, 3,2 ha, wird seit 1982 als Erweiterungsfläche für den angrenzenden Industriebetrieb vorgehalten.
b) Altwasser Nord 6,5 ha ist bereits seit 2006 als gut geeignete Fläche ausgewiesen. Hier laufen seit Jahren Gespräche mit Ladenburg zwecks einer gemeinsamen Erschließung. Eine sinnvolle Bebauung könnte ohne Belastungen für die Wohngemeinde die Gewerbesteuererträge wesentlich und nachhaltig steigern. Bleibt nur noch die politische Entscheidung zu treffen.
Ihre SPD Gemeinderatsfraktion