Schnelle und qualifizierte Maßnahmen im Notfall durch Ersthelfer in der Gemeinde
Hilfe -vor -Ort:
Mehrere Gemeinden im Umkreis, z.B. Schriesheim oder Weinheim, verfügen über ein Helfer-vor-Ort-System, das eine deutliche erhöhte Sicherheit in Notfällen für die Menschen in der jeweiligen Gemeinde bedeutet.
Unser ehemaliger Fraktionsvorsitzender, Dr. Eric Henn, beschäftigt sich in seiner Funktion als Feuerwehrarzt schon seit einiger Zeit mit diesem Thema und hat in der letzten Verwaltungsausschusssitzung dieses System vorgestellt und dafür geworben.
Herzlichen Dank an dieser Stelle für seinen engagierten und ausführlichen Vortrag.
Hintergrund: Im Notfall sollte – dies ist gesetzlich geregelt- Ersthilfe innerhalb von 10 min, maximal 15 min verfügbar sein. Als akzeptabel gilt, wenn 95% der Einsätze in dieser Frist erreicht werden können. Leider wird dieses Ziel in Ilvesheim nicht erreicht, rund 10% der Einsätze benötigen mehr als die vorgegebenen 15 Minuten, um an den Notfallort zu gelangen. Die Trennung der Rettungsdienste in zwei Bezirke, MA und RNK, hat diese Situation noch verschärft. Das Risiko bei einem Kreislaufstillstand zu versterben oder dauerhafte Schäden davonzutragen, steigt von Minute zu Minute.
Ziel: Um die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes deutlich zu verkürzen, stehen ausgebildete Ehrenamtliche vor Ort zur Verfügung, die aufgrund des kürzeren Anfahrtswegs, deutlich früher mit lebensrettenden Maßnahmen beginnen können, und die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungswagens überbrücken können. Dadurch werden Überlebenschancen der Betroffenen deutlich verbessert. Untersuchungen zeigen, dass die Eintreffzeit der Helfer-vor-Ort in städtischen Kreisen circa 2,5 Minuten beträgt.
Wer sind Helfer-vor-Ort: Das Helfer-vor-Ort-System ist eine Kooperation zwischen einer Organisation aus dem Katastrophenschutz/ Hilfsorganisation, die für die Organisation, Ausbildung und die Ehrenamtlichen verantwortlich ist, und der Gemeinde, die das Geld für Vergütung und Sachmittel zur Verfügung stellt. In Ilvesheim könnten Feuerwehr, DLRG und DRK, auch in Kooperation, als Träger dieses System fungieren. Qualifizierte Ehrenamtliche aus deren Reihen werden in feste Einsatzpläne eingeteilt und über die Notrufzentrale gleichzeitig mit dem Rettungsdienst informiert. In Ilvesheim wäre circa alle 2 Tage mit einem Einsatz der Ehrenamtlichen zu rechnen.
Wichtig: Hilfe-vor-Ort ist eine Ergänzung zum Rettungsdienst, kein Ersatz. Bei Eintreffen des Rettungswagens wird der Patient an diesen übergeben.
Insgesamt ist erkenntlich, was für ein enormer Gewinn das Helfer-vor-Ort-System für die Gemeinde bedeutet. Um dauerhaft erfolgreich zu sein, muss es aber genügend qualifizierte Ehrenamtliche geben, die bereit sind, hier Dienst für die Mitmenschen zu leisten. Die Mitglieder der in Frage kommenden Organisatoren sind meist schon vielfach ehrenamtlich für die Gemeinschaft tätig, so dass eine ausreichende Anzahl Helfer nötig ist, um den Einzelnen nicht zu überlasten. Die Gemeinde wird nun auf die Organisationen zugehen, um auszuloten, ob und in welcher Form ein Helfer-vor-Ort-System auch in Ilvesheim zu realisieren ist. Die CDU würde sich sehr freuen, wenn dieses zusätzliche Angebot der schnellen Hilfe auch in Ilvesheim möglich wäre.
Dr. Katharina Kohlbrenner
Autor:CDU-Fraktion Ilvesheim aus Ilvesheim |
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