Saal im Feuerwehrhaus

Saal im Feuerwehrhaus

Das Feuerwehrhaus mit Unterrichtsraum über der Fahrzeughalle wurde vor 40 Jahren gebaut. Bezuschusst vom Land für den Feuer- und Katastrophenschutz. Der Unterrichtsraum durfte kein öffentlicher Veranstaltungsraum sein. Über die Jahre hinweg nutzten natürlich viele Gemeinden diese Räume auch für Veranstaltungen.
In Ilvesheim wird für Einzelfälle der Raum auch für feuerwehrfremde Veranstaltungen genutzt. Es gibt jedoch keine Überlassungs- und Gebührenordnung und keine Dauerbelegungen. Der Saal galt für öffentliche Veranstaltungen für nicht geeignet, da nicht barrierefrei, fehlende Notausgänge und zu starke Einbindung in die Feuerwehrarbeit, (Unterricht und Sitzungen, Nachbesprechung Einsätze, Verpflegung bei Großeinsätzen usw.). Im Haus befindet sich ein kleiner Lastenaufzug, warum es keinen Personenaufzug gäbe, war immer wieder mal die Frage, er wäre natürlich sinnvoll.
Wunsch der Feuerwehr
Seit Jahren führt die Feuerwehr jährlich mit der Verwaltung und den Gemeinderatsfraktionen ein Haushaltsgespräch. Im vergangenen Herbst wurde hier, wie auch schon im Vorjahr zum Feuerwehrhaus Wünsche nach mehr Lagerplatz (Gefahrgutlager) und Umkleide/Sanitär für Frauen angesprochen. Hierbei äußerte die Verwaltung, dass Grundlagen für eine Machbarkeitsstudie erhoben werden, auch wegen eines Personenaufzuges. Im Haushalt für 2021 wurden Mittel für die Machbarkeitsstudie in Höhe von 10 T€ und eine Verpflichtungsermächtigung für Umbaumaßnahmen in Höhe von 200 T€ eingestellt.

Vorstellung im Technischen Ausschuss
In der Septembersitzung stellten die Motorplan Architekten jetzt nicht die angekündigte Machbarkeitsstudie vor, sondern ein Maßnahmepaket ausschließlich zur Umwandlung des Unterrichtsraumes in einen öffentlichen Veranstaltungsraum durch:

1. Anbau eines Aufzugsschachtes an der Gebäudeseite, vergrößert wegen eines überdachten Podestes
          für eine außenliegende Fluchttreppe 122 T€.
2. Fluchttreppe 43 T€.
3. Nutzung der Überdachung als Feuerwehrübungsebene 36 T€.
4. Aufzugsanlage 48 T€.
5. Brandschutztüren 27 T€.
6. Fluchtwegbeleuchtung 14 T€.
7. Planungs-Genehmigung-Bauausführungs-Honorar 90 T€!
Summe 380 T€.

Diese Maßnahme beinhaltet nichts von dem, was die Feuerwehr in bisherigen Haushaltsgesprächen angesprochen hat. Nach Auffassung der Verwaltung soll die Maßnahme zügig durchgeführt werden, damit während des Mehrzweckhallen-Umbaus ein Ausweichraum zur Verfügung stünde, was zeitlich jedoch nicht sicher ist.
Es fehlt ein Grundsatzbeschluss
Die Investition von rd. 400 T€ in das Feuerwehrhaus allein um den Unterrichtsraum zu einem öffentlichen Veranstaltungsraum umzuwandeln (den 3. neben MZH und Hirsch) ist nach unserer Meinung unter Beachtung der Konsequenzen mit allen Beteiligten zu diskutieren.
Eine Konsequenz wird sein, dass der Raum fortan intensiv öffentlich genutzt wird, die ersten Anfragen auf Dauernutzung lägen bereits vor, so der Bürgermeister. Die Sanitäranlage, 40 Jahre alt ist nicht behindertengerecht, sie wird einer intensiven öffentlichen Nutzung kaum Stand halten.
Wie es mit der dauernden Kombinutzung von Küche- und Getränkelager funktionieren soll ist fraglich. Welche jährlichen Unterhaltskosten werden für diese 3. öffentliche Veranstaltungsstätte auf die Gemeinde zukommen?

Die SPD-Fraktion hielt diese Vorhaben in der Gemeinderatssitzung für noch nicht entscheidungsreif. Die Fraktionen der Grünen und der CDU sahen dies anders und verschafften auf die Schnelle dem Vorhaben ihre Mehrheit in dieser Sitzung

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Rolf Sauer