Aus dem Gemeinderat
Schaffung von Wohnraum in Ilvesheim
Ein wichtiges Ilvesheimer Zukunftsthema ist der Wohnungsbau.
Es vergeht keine Woche, ohne dass man gefragt wird, ob man nicht jemanden wüsste, der eine Wohnung in Ilvesheim zu vermieten hat. In den allermeisten Fällen muss man dies verneinen.
Der Wohnungsmarkt ist leergefegt und die Freien Wähler sehen die Gefahr, dass mehr und mehr junge Menschen, die einen eigenen Haushalt gründen wollen, aus Ilvesheim mangels Wohnungen wegziehen müssen.
Es ist dringend geboten, in diesem Jahr im Gemeinderat, aber auch mit den Bürgerinnen und Bürgern in eine ergebnisoffene Diskussion einzutreten, wo auf unserer Gemarkung Wohnungsbau realisiert werden kann und soll. Und anders als andere Gemeinden sind wir in der glücklichen Lage, dass es hierfür verschiedene Optionen gibt!
Dazu passt, dass der Nachbarschaftsverband aktuell die Entwicklungen im Wohnungsbau von 2005 bis 2021 erfasst, sichtbar gemacht und sich mit der Frage beschäftigt hat, welchen Beitrag die Entwicklungen der letzten Jahre für die Wohnungsnachfrage geleistet haben und wie zukünftige Wohnungsbauentwicklungen ausgestaltet werden können, um eine flächensparende und nachhaltige Siedlungsentwicklung zu befördern.
Martin Müller, Geschäftsführer des Nachbarschaftsverbands stellte im Gemeinderat die Erkenntnisse dieser Studie vor.
In den letzten Jahren sei die Nachfrage nach Wohnungen in der Region deutlich gestiegen und hat zu erheblichen Spannungen am Wohnungsmarkt geführt. Auch künftig sei mit einem deutlichen Bevölkerungswachstum und einer weiterhin starken Nachfrage nach Wohnungen zu rechnen. Gerade in den letzten Jahren sei es für viele Menschen zunehmend schwer geworden, Wohnraum zu finden. Die Wohnungsnot betreffe mittlerweile alle Bevölkerungsgruppen und sie betreffe eine Region, in der die Grenzen einer sinnvollen Siedlungsentwicklung nahezu erreicht sind.
Neue Baugebiete für den Wohnungsbau stünden im Zielkonflikt mit den Erfordernissen des Freiraum- und Naturschutzes sowie der Landwirtschaft. Damit rücke die Frage in den Fokus, wie künftige Siedlungsentwicklung auf immer weniger Fläche vernünftig organisiert werden kann und wie Grund und Boden möglichst effizient für den Wohnungsbau genutzt werden können.
Das Spannungsverhältnis zwischen Siedlungsdruck und Freiraumschutz führe dazu, dass kompaktere Strukturen angestrebt werden sollten, da diese für mehr Personen und Nachfragegruppen Wohnraum zur Verfügung stellen und einen deutlich stärkeren Beitrag für eine nachhaltige und langfristige Siedlungsentwicklung leisten. Bei der Konzeption eines Wohngebietes sollte es stets auch um die Frage gehen, für wen und für wie viele gebaut wird.
Martin Müller schloss seine Ausführungen mit dem Angebot, das der Nachbarschaftsverband unsere bei den Diskussionen zur jeweiligen Konzeption von zukünftigen Entwicklungen gerne unterstützen wird.
Aus Sicht der Freien Wähler war dieser Vortrag ein guter Startschuss für die Diskussionen, wo auf unserer Gemarkung Wohnungsbau realisiert werden kann und soll. Nun gilt es am Ball zu bleiben!
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