Das Entsetzen über die Bluttat in Mannheim ist in Ladenburg besonders groß

- Am Paradeplatz wird an die Opfer des schrecklichen Anschlags erinnert.
- Foto: Sturm
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Der mutmaßliche Täter ist in Ladenburg aufgewachsen / Wohnung der Mutter wurde am Montagabend durchsucht
Die mutmaßliche Amokfahrt eines 40-Jährigen, der nach Polizeiangaben in Ludwigshafen wohnt, schockierte am Montagabend nicht nur die Region, sondern ganz Deutschland. In der Mannheimer Innenstadt gab es zwei Tote und mindestens zehn Verletzte, einige davon schwer. Der mutmaßliche Täter war mit seinem Auto vom Wasserturm durch die Planken zum Paradeplatz gerast und hinterließ eine Spur des Grauens.
Auch in Ladenburg sind die Menschen entsetzt über den Vorfall in Mannheim. Die Medien berichteten nun, dass der mutmaßliche Täter in Ladenburg aufgewachsen ist. Der Mann ist nach seiner Festnahme am Montagnachmittag inzwischen vernehmungsfähig. Bekannt wurde, dass der mutmaßliche Täter psychisch auffällig und mehrfach in Behandlung gewesen ist.
Natürlich verbreitete sich in der Römerstadt die Nachricht, dass der Täter in Ladenburg aufgewachsen ist, wie ein Lauffeuer. Bereits am Montagabend beobachteten Passanten einen großen Polizeieinsatz in Ladenburg wegen der geplanten Wohnungsdurchsuchung der Mutter des mutmaßlichen Täters.
Im Netz verbreiteten sich schnell Vermutungen, dass der mutmaßliche Täter Alexander S. aus Ladenburg sein soll. Auf seinem Facebook-Profil (das mittlerweile von der Staatsanwaltschaft gesperrt wurde) gewährte Alexander S. Einblicke in sein Leben. Hier lässt er wissen, dass er in Ladenburg aufgewachsen ist.
Gestern gab es in der Stadt an den Kommunikationsorten wie in den Gaststätten, Cafés und Treffpunkten natürlich nur ein Thema: „Wer ist Alexander S.?"
Einige Passanten, mit denen die LAZ sprach, kennen die Familie des 40-Jährigen persönlich. Die Familie S lebte in gutbürgerlichen, geordneten Verhältnissen in einem Haus in der Oststadt. Alexander S. hat noch einen jüngeren Bruder. Die Familie S. ist in Ladenburg fest verwurzelt. Die Stärkung der demokratischen Werte war der Familie immer wichtig. Der Vater von Alexander S, der nach seiner Trennung aus Ladenburg wegzog, ist ein überzeugter Demokrat, der im letzten Jahr extra anreiste, um an der „Demo gegen rechts“ auf dem Marktplatz teilzunehmen.
Alexander S. war in Leutershausen in der Grund- und Hauptschule und hat in Schriesheim seinen Realschulabschluss gemacht. Im Anschluss an sein Fachabi absolvierte er eine dreijährige Lehre in einem Ladenburger Garten- und Landschaftsbaubetrieb. „Ich erinnere mich noch gut an Alexander S., denn Auszubildende mit einem besonderen Profil bleiben mir in Erinnerung“, sagte der Betriebsinhaber der LAZ, dass er Alexander S. nicht in schlechter Erinnerung behalten hat. „Ich war schockiert als ich heute Morgen erfahren habe, was passiert sein soll“, wirkte der Betriebsinhaber beim LAZ-Besuch immer noch sichtlich mitgenommen.
Im Gespräch mit der LAZ meinten etliche Passanten, dass sie natürlich in erster Linie an die Opfer der mutmaßlichen Amokfahrt denken. „Wie schrecklich muss die Sache aber auch für die Eltern und Angehörigen des 40-Jährigen sein?“, fragte sich eine Mutter, die die Mutter des mutmaßlichen Täters gut kennt.
Natürlich blieben die Fakten, dass der mutmaßliche Täter in Ladenburg aufgewachsen ist, auch der Rathausverwaltung nicht verborgen. Konkret wollte sich die Verwaltung aber nicht äußern. Es wurden intern aber Maßnahmen besprochen, wie man die Mutter und das Familienumfeld des mutmaßlichen Täters jetzt schützen kann.
Auf Anfrage der LAZ teilte die Verwaltung mit: “Die entsetzliche Tat in Mannheim hat uns alle schockiert und uns zutiefst erschüttert. Unsere Gedanken sind bei den Toten, Verletzten, ihren Angehörigen und Freunden. Angesichts der laufenden polizeilichen Ermittlungen verweisen wir bis auf Weiteres für weitere Informationen an die Pressestelle der Polizei“, wollte sich im Rathaus niemand zum Ladenburg-Bezug des mutmaßlichen Täters äußern.


Autor:Axel Sturm aus Ladenburg |
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