Die Ladenburger Stiftung bewirkt viel Gutes und dies nicht nur in der Corona-Krise / Für die Stiftungsratsvorsitzende Martina Heinrich ist die Aufgabe eine Herzenssache
Die Stiftung „Lebenspfade“ zeigt Kindern und Jugendlichen Perspektiven auf
Es sind nicht nur die großen, finanzkräftigen Stiftungen, die für die Gesellschaft Gutes tun. Im Rhein-Neckar-Kreis gibt es auch zahlreiche kleinere Stiftungen, die viel Positives bewirken und dazu zählt die Ladenburger Stiftung „Lebenspfade“, die vom Ehepaar Martina und Stefan Heinrich gegründet wurde. Nach dem frühen Tod von Stefan Heinrich vor zwei Jahren wird die Stiftung nun von seiner Frau Martina und Stefan Heinrichs Schwester Patricia fortgeführt. Ziel der Ladenburger Stiftung ist es, die aus organisatorischen Gründen als Unterstiftung unter dem Dach der Diakonie Baden-Württemberg wirkt, Kinder und Jugendliche zu unterstützen, die eine besondere Lebenssituation meistern müssen.
Im Stiftungsrat arbeitet außerdem der evangelische Stadtpfarrer David Reichert mit, der ebenso wie Martina Heinrich die Gegebenheiten in Ladenburg bestens kennt. „Hilfsbedürftige kommen in den seltensten Fällen auf uns zu. Oft erfährt man nur zufällig, dass Kinder oder Jugendliche ein bestimmtes Problem haben und dann gehen wir auf die Betroffenen zu“, erzählte Heinrich beim LAZ-Besuch. Die Stiftungsgründerin ist übrigens Grundschullehrerin an der Ladenburger Astrid-Lindgren-Schule. Heinrich hat außerdem einige Jahre den Kinderchor des Liederkranz geleitet und gibt Musikunterricht in einigen Ladenburger Kindergärten.
Für Martina Heinrich ist die ehrenamtliche Arbeit in der Stiftung „Lebenspfade“ gleich aus zwei Gründen eine Herzenssache. Zum einen ist es ihr wichtig, die Idee und Philosophie ihres verstorbenen Mannes Stefan fortzuführen. Er war bis zu seinem Tod ein engagiertes Mitglied der Kirchengemeinde und lebte Hilfsbereitschaft und ein soziales Miteinander selbst vor. Zum anderen sei die Arbeit in der Stiftung sehr befriedigend, denn es macht ihr Freude zu helfen. Heinrich weiß, dass die beanspruchten Unterstützungsmaßnahmen nicht weniger werden. Gerade in Coronazei-ten sei es erforderlich, die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen intensiv zu begleiten. Vor kurzem hat die Stiftung einige Laptops angeschafft, denn nicht jede Familie hat ein Endgerät um den Kindern und Jugendlichen die Teilnahme am Homeschooling-Unterricht zu ermöglichen.
Auch das in der Astrid-Lindgren-Schule auf den Weg gebrachte Projekt „Corona-School“ ist ein bedeutender Stiftungsbeitrag. Das Nachhilfeprojekt für bedürftige Kinder finanziert die Stiftung mit 7.000 Euro. Projektleiter Mark Isinger ist zuversichtlich, dass die vom Projekt profitierenden elf Kinder einen Entwicklungsschritt machen werden. Schulleiter Andreas Zuschlag und die Schulsozialarbeiterin Vera Füddeker-Fischer dankten bei der Projektvorstellung der Stiftung, denn aus dem Schuletat hätte die Unterstützungsmaßnahme nicht finanziert werden können.
Besondere Begabungen werden gefördert
In einem Brief, den die Stiftungsratsvorsitzende Heinrich dieser Tage an die Unterstützer verschickte, sind weitere gute Taten aufgeführt. So wurden für einige Jugendliche Umschulungsmaßnahmen finanziert. Wegen der Coronakrise kündigten die Arbeitgeber die Arbeitsverhältnisse auf, was für die betroffenen Jugendlichen ein Schock war. „Auch die Eltern sind in solch einer Situation oft überfordert“, berichtete Heinrich der LAZ.
Daher gab die Stiftung Mittel frei um ein Eltern-Coaching zu bezahlen, denn das Seminar kommt wiederum den Jugendlichen zugute.
Doch auch abseits von Corona gibt es Unterstützungsbedarf. Einem Mädchen, das aus vielerlei Gründen von zu Hause ausziehen musste, wurde bei der Gründung eines eigenen Haushaltes geholfen. Die Stiftung arbeit übrigens eng mit der Integrationsstelle der Stadt Ladenburg zusammen. Die Stiftung fördert nämlich auch die Integration von geflüchteten Kindern und jungen Erwachsenen. Es werden Sprachkurse finanziert und bei der Suche nach sinnvollen Tätigkeiten ist die Stiftung ebenfalls behilflich.
Auch besondere Begabungen werden von „Lebenspfade“ gefördert. Einem Mädchen wurde der Klavierunterricht finanziert, weil deren Eltern die Gebühren nicht stemmen konnten.
Nicht zuletzt ist der Stiftung das Thema Inklusion wichtig. Die Grundschullehrerin hat an der Astrid-Lindgren-Schule selbst erfahren, wie hilfreich der gemeinsame Unterricht von behinderten und nichtbehinderten Menschen sein kann. Toleranz und Verständnis werden erlernt – was unserer Gesellschaft nur gut tun kann. Daher entspricht es dem Stiftungsziel, wenn Mittel für schwer beeinträchtigte Jugendliche frei gegeben werden, um ihnen einen Aufenthalt auf einem Bauernhof zu finanzieren. Als Erfolgsgeschichte beschreibt Martina Heinrich die Unterstützung für einen jungen Mann mit Down-Syndrom, der ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren konnte. Die positive Entwicklung des jungen Mannes berührte Heinrich sehr, denn er hat nun die Chance einen Arbeitsplatz zu erhalten.
Info: Förderer für die Stiftung „Lebenshilfe“ sind willkommen. Nähere Infos unter www.lebenspfade.org
Autor:Axel Sturm aus Ladenburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.