Der Weihnachtsbasar des Garangovereins war ein voller Erfolg / Für 50 Kinder in der Partnerstadt werden noch Paten gesucht
Eine Patenschaft zu verschenken ist ein sinnvolles Weihnachtsgeschenk

Die neue Vorsitzende Karola Liebrich ist zuversichtlich, dass 50 Patenkinder vermittelt werden können.
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  • Die neue Vorsitzende Karola Liebrich ist zuversichtlich, dass 50 Patenkinder vermittelt werden können.
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Wegen der Corona-Pandemie hat sich die weihnachtliche Stimmung, die bei den meisten Menschen schon in der Adventszeit beginnt, noch nicht so recht einstellen wollen. Die Ladenburger Altstadt erstrahlt zwar schon im weihnachtlichen Lichterglanz, denn der städtische Bauhof hat jüngst die Weihnachtsbeleuchtung angebracht, aber in diesem Jahr ist doch alles anders. Alle Weihnachtsfeiern der Vereine und Schulen wurden in Ladenburg abgesagt und auch der Weihnachtsmarkt wurde aus nachvollziehbaren Gründen vom Ladenburger Bürgermeister Stefan Schmutz aus dem Terminkalender gestrichen. Für den Garangoverein war diese Entscheidung auch mit finanziellen Einbußen verbunden, denn der Erlös des Garango-Frühschoppens am 3. Weihnachtsmarkt-Wochenende wird in der Vereinskasse fehlen. Um die 3.000 Euro kamen in den letzten Jahren bei dieser Benefiz-Veranstaltung zusammen – Geld, das für die segensreiche Projektarbeit des Vereins verwendet wurde.

Als kleine „Ausfallhilfe“ bot Bürgermeister Schmutz dem Garangoverein an, das leerstehende Geschäftsgebäude gegenüber dem Rathaus mit einem kleinen Weihnachtsbasar zu beleben. Natürlich mussten die Hygienevorgaben umgesetzt werden und die Besucherinnen und Besucher wurden einzeln hereingebeten, um die Weihnachtskunstgegenständen aus Afrika zu betrachten. Rund 10% der Menschen in Burkina Faso sind Christen, die die Geburt Christi an Weihnachten feiern. Daher werden in so manchen Rundhütten in der Partner-Region Weihnachtskrippen aufgebaut um im Kreise der Großfamilie das Fest der Liebe zu begehen. Ein konsumüberladenes Weihnachtsfest gibt es in Burkina Faso natürlich nicht, aber die Botschaft Christi nehmen die Katholiken und Protestanten in Burka Faso schon als Lebensvorbild. Die Kirchen betreuen unter anderem in Garango eine Schwesternschule, sind bei der Gesundheitsversorgung aktiv und bieten Beratungen für Frauen an.

Schwerpunkt Patenschaften

Mit der Resonanz des kleinen Weihnachtsmarktes war die neue Vorsitzende des Garangovereins Karola Liebrich sehr zufrieden. „Die Leute haben sich sehr für unsere Projektarbeit interessiert. Manche wollten sich aber auch nur unterhalten, denn die Coronazeit macht einsamer“, sagte Liebrich der LAZ. Sie dankte ihrem Team, das es erneut geschafft hat, interessante afrikanische Kunstobjekte für den Weihnachtsbasar zu besorgen. Einige der geschnitzten Figuren wurden von Künstlern in Garango hergestellt und auch die Objekte des Bildhauses Jean Luc Bambara wurden gerne gekauft. Wichtig war es den Besucherinnen und Besuchern mit den Vorstandsmitgliedern des Partnerschaftsvereins ins Gespräch zu kommen. Sogar einige neue Mitglieder konnten beim Weihnachtsmarkt gewonnen werden.
Für die Vorsitzende hat das Patenschaftsprojekt in diesem Jahr einen besonders hohen Stellenwert. Gerade an Weihnachten sind die Menschen besonders empfänglich wenn es darum geht sinnvolle humane Hilfsprojekte zu unterstützen. Der Verein sucht für 50 Waisenkinder noch Paten, denn einige Unterstützer haben ihr Engagement eingestellt. Immer mal wieder versterben auch Paten, so dass die Unterstützungsgelder nicht mehr überwiesen werden können.

„Eine Patenschaft zu verschenken sei doch eine sinnvolle Sache“, meinte die Vorsitzende. Für einen Jahresbeitrag von nur 70 Euro können die Paten nämlich viel Gutes tun. Sie geben mit dem Abschluss einer Patenschaft Kindern in Garango eine echte Lebensperspektive und klar ist, dass die 70 Euro komplett den Kindern zugute kommen. Die von einer Kommission für das Patenschaftsprogramm ausgewählten Kinder sind Waisen, Halbwaisen oder besonders bedürftige Kinder, denen durch die Patenschaft der so wichtige Schulbesuch ermöglicht wird. Auch in Burkina Faso, das zu den ärmsten Ländern der Welt gehört (jährliches Pro-Kopf-Einkommen 510 Euro) ist die Bildung ein Schlüssel des Erfolges, berichtete Liebrich. Daher sei der Schulbesuch besonders wichtig. Eine Schulausbildung hat auch deswegen eine große Bedeutung, weil die Kinder nicht nur Lesen und Schreiben lernen sondern auch die Staatssprache Französisch lernen. Die Kinder sprechen zuhause die Stammessprache „Bissa“, es sei aber erforderlich die französische Sprache zu beherrschen um auch die weiterführenden Schulen besuchen zu können. Neben einer Schulbildung erhalten die Patenkinder Unterstützung bei der Lebensmittelversorgung und im Krankheitsfall kann eine medizinische Betreuung garantiert werden.

Für den Garangoverein ist das Patenschaftsprojekt eine echte Erfolgsgeschichte. Bisher profitierten einige Tausend Waisenkinder von der Idee, die der damalige Vorsitzende Ewald Blümmel ins Leben rief.
Derzeit gibt es in der Metropolregion Rhein-Neckar rund 1000 Unterstützer dieses segensreichen Projektes. Karola Liebrich ist zuversichtlich, dass sich in der Adventszeit die 50 benötigten Paten finden lassen, die den Kindern mit der Übernahme einer Patenschaft sicherlich das Weihnachtsfest versüßen würden. Betreut wird das Patenschaftsprogramm jetzt von der Ärztin Ursula Denecke-Singer, die die Arbeit von Guido Golba weiterführen wird, der ebenso wie die Vorsitzende Gaby Ensink, aus gesundheitlichen Gründen die Vereinsarbeit beenden musste.
Nähere Infos: www.garangoverein.de - die Patenschaftsbeauftragte ist unter mp@garangoverein.de zu erreichen.

Autor:

Axel Sturm aus Ladenburg

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