Einer der bekanntesten Ladenburger ist verstorben
Der ehemalige Gemeindevollzugsbedienstete Peter Maier lebt nicht mehr - Im Herzen ist er immer Landwirt geblieben
Noch am Dienstagmorgen fuhr Peter Maier wie immer täglich mit seinem Fahrrad von Neuzeilsheim nach Ladenburg „in die Stadt rein“, um im Gasthaus Zum Ochsen seinen Frühschoppen zu machen. Er informierte sich über die Neuigkeiten in der Stadt, unterhielt sich mit den Menschen, nahm das Mittagessen mit und fuhr immer Punkt 12.30 Uhr nach Neuzeilsheim zurück. Am vergangenen Dienstag war die letzte Fahrt von Peter Maier, der völlig überraschend im Alter von 77 Jahren verstarb.
Der Sohn einer Landwirtschaftsfamilie, die in den 1960er Jahren von der Altstadt in der Rheingaustraße in das Aussiedlergebiet Neuzeilsheim umzog, war einer der bekanntesten Mitbürger der Stadt. Die Landwirtschaft betrieb Peter Maier mit seiner Frau Brigitte zwar nur im Nebenerwerb, aber sein Beruf bei der Stadt Ladenburg machte den pflichtbewussten Menschen zu einem Mann, der in der Stadt in aller Munde war. Er war als Gemeindevollzugsbediensteter nämlich für die Ordnungsfragen in der Stadt verantwortlich. Außerdem war der städtische Mitarbeiter viele Jahre Personalratsvorsitzender, um die Interessen der Mitarbeiter/innen zu vertreten.
Natürlich war kein Verkehrsteilnehmer erfreut, wenn „der Maiers Peter“ ein Knöllchen an die Windschutzscheibe heftete, wenn das Fahrzeug nicht ordnungsgemäß geparkt wurde. Er ließ aber auch Mal Fünfe grade sein und drückte ein Auge zu, wenn man gute Argumente hatte. Mehr als 30 Jahre war Peter Maier im Ordnungsamt beschäftigt und seine Aufgabe war alles andere als „vergnügungssteuerpflichtig“, sagte Maier bei seiner Verabschiedung aus dem Dienst.
In seiner Freizeit kümmerte sich Maier mit viel Leidenschaft um seinen Hof, auf dem auch die beiden Kinder Stephanie und Claus-Peter aufwuchsen. Im Herzen blieb der Stadtinteressierte und Fußballfan des HSV aber ein Landwirt. Er war stolz auf seine herrliche Streuobstwiese bei seinem Anwesen mit dem alten Baumbestand, an dem alte Obstsorten wuchsen. Er legte am Hofgelände Blumenwiesen an, die nicht nur die Menschen erfreute.
Das Wohl der Bienen und Insekten war dem Landwirt immer wichtig. Es war ihm eine Freude, wenn Passanten an seinem Hof stehenblieben und die wunderschönen, bunten Blumenwiesen bewunderten. Über sein Hobby wurde vor einigen Jahren sogar eine SWR-Fernseh-Reportage gedreht. Der Ladenburger spielte mit Freunden gerne Tennis und er legte neben seinem Hof einen Rasen-Tennisplatz an, der Wimbledon-Qualität hatte. „Ladenburg hat einen heiligen Rasen“, hieß die Reportage und weil ihm die Pflege des Tenniscourts wohl nicht genug war, legte der Sportfan noch einen kleinen Golf-Übungsplatz an. Maier liebte es in der Natur zu sein. Er konnte seinen Ruhestand mit Reisen in sein geliebtes Dresden und Fahrradtouren in Bayern genießen. Der 77-Jährige hätte gerne mit Freunden und Bekannten sowie seiner Familie noch seinen 80. Geburtstag gefeiert. Doch dazu blieb ihm leider keine Zeit mehr.
Autor:Axel Sturm aus Ladenburg |
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