Leserbrief
Mercedes-Stern am Automuseum Dr. Carl Benz
Am 4.6.2020 wurde an der nördlichen Grenze des in privater Hand betriebenen Automuseums Dr. Carl Benz Ladenburg eine extrem große Werbeanlage in Form eines überdimensionalen Mercedes-Sterns aufgestellt. Sie haben hierüber in Ihrer Ausgabe vom 5.6.2020 berichtet.
Wir als Anwohner können der euphorischen Darstellung dieser Maßnahme allerdings überhaupt nicht beipflichten. Von „Rettung vor der Schrottpresse“ ist in Ihrem Artikel die Rede, von Freude darüber, dass der Stern nicht verschrottet wurde.Allerdings wurde dieser Stern in den hintersten Winkel des Automuseums-Geländes verbannt. Damit ist die Außenwirksamkeit fast zu vernachlässigen, man muss schon in das Gelände hineingehen um den 100 Meter entfernten Stern wahrzunehmen. Andererseits steht er unmittelbar an der Grundstücksgrenze zu den Anrainern und damit faktisch mitten in einem Wohngebiet.
Dieser 8 Meter hohe Stern („Größter Mercedes-Stern der Welt“) an unserer Grundstücksgrenze erschlägt uns förmlich, die Wohnqualität leidet dadurch in großem Maße. Minimaler Nutzen für das Automuseum, aber maximaler Schaden für die Anwohner ist das Resultat. Wir leben hier, und zwar Vollzeit 365 Tage im Jahr. Das Recht auf Wohnen ist hier minimal zu bewertenden anderen Aspekten völlig untergeordnet worden. Die Genehmigung für den Bau dieser Anlage verletzt klar den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit.
Wir als Anrainer sind sehr enttäuscht über die Genehmigung für dieses Bauwerk. Sie haben im Zeitungsartikel zwar etwas beschönigend, aber immerhin sinngemäß erwähnt, dass „einige Nachbarn des Wohngebietes von dieser Idee alles andere als begeistert“ waren. Die Zusicherung, dass „die Umgebung durch das Markensymbol nicht hell beleuchtet wird“ hat die Wogen keinesfalls geglättet und ändert auch in keiner Weise unsere Ablehnung. Und die Umgebung: Die wird hell beleuchtet!
Wir haben unsere deutlichen Bedenken bereits im Rahmen des Planungs- und Genehmigungsprozesses schriftlich manifestiert, diese Bedenken wurden aber nicht berücksichtigt. Für uns ist Ladenburg durch diesen Stern nicht schöner, sondern hässlicher geworden. Würden Sie akzeptieren, dass der „Größte Mercedes-Stern der Welt“ formatfüllend direkt vor Ihrem Garten errichtet wird?
Olga Rumyantseva und Sergey Rumyantsev
Cordula Zschätzsch und Benno Zschätzsch
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Autor:Die Redaktion aus Ladenburg |
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