FÖRDERVEREIN GEMEINDEMUSEUM
Buchvorstellung: "Impressionen vom Fluss"

Vorstellung des 10. Buchs der Bausteine-Reihe "Impressionen vom Fluss" | Foto: Nicoline Pilz (RNZ)
  • Vorstellung des 10. Buchs der Bausteine-Reihe "Impressionen vom Fluss"
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Bericht aus der "Rhein-Neckar-Zeitung" | Text & Bild: Nicoline Pilz
Auf den Tag genau vor 240 Jahren, kam es am 27.02.1784 durch vorausgegangene Wetterphänomene dazu, dass sich eine Hochwasserwelle mit Eisgang den Neckar hinunterwälzte und die am Fluss liegenden Städte und Dörfer überflutete.
In der Region war Neckarhausen am stärksten betroffen – eine Katastrophe: 13 Menschen und viel Vieh ertranken in den Fluten, etliche Häuser stürzten ein und in der katholischen Kirche stand das Wasser meterhoch. Wie es zu diesem verheerenden Ereignis kommen konnte – ursächlich durch Vulkanausbrüche auf Island – hat Eberhard Klass akribisch recherchiert und notiert: Im zehnten Band der Reihe „Bausteine zur Ortsgeschichte“, der dieses Mal den Titel trägt „Impressionen vom Fluss“. Erschienen ist das 120 Seiten starke und schön bebilderte Buch im Verlag von Ralf Fetzer (Edititon Ralf Fetzer), Herausgeber ist der Förderverein Gemeindemuseum, der Preis beträgt 18,00 Euro.
Im Pressegespräch mit der "Rhein-Neckar-Zeitung" erinnerte Vorsitzender Dietrich Herold ans Jahr 2010, als der erste „Baustein“ erschien. Nun eben mit dem zehnten ein kleiner Jubiläumsband im doppelten Sinn, denn er gilt als Beitrag einerseits zur 1250-Jahrfeier von Neckarhausen in 2023 und wirkt als verbindendes Element zwischen den Ortsteilen auch ins Jahr 2025 hinein, wenn Edingen-Neckarhausen als fusionierte Kommune 50 Jahre lang existiert. Auch dieser Band sei „ein schönes Präsent für viele Gelegenheiten“, wie Herold betonte.
Im Prinzip verdankt die Baustein-Reihe ihre Entstehung der Herausgabe der Edinger Ortschronik, für die Ralf Fetzer verantwortlich zeichnete. Hier hätten sich so viele neue Erkenntnisse und auch Fragen aufgetan, die in den Bausteinen aufgegriffen und abgearbeitet werden, erklärte Fetzer.
„Das Wichtigste sind die Autoren, die das Buch ehrenamtlich füllen“, betonte Herold, verbunden mit einem besonderen Dank an Stephan „Stips“ Kraus-Vierling. Ihm ist nicht nur das außergewöhnlich lichtstarke Foto auf 57 der Titelseite mit einem 58 Doppelregenbogen zu verdanken, 59 sondern darüber hinaus auch weitere Texte, Bildunterschriften und Korrekturarbeiten.
Kraus-Vierling berichtet unter anderem vom Eisbrecher in Edingen – ein Kulturdenkmal aus dem 18. Jahrhundert. Die Wasserschutzmauer unterhalb der Hafenmauer in Edingen gilt als älteste ihrer Art am unteren Neckar, bröckelt allerdings – wahrscheinlich durch den Wellenschlag der großen Schiffe - seit langem ab. Im Kompetenzgerangel der Behörden wird die Frage, wer hier die Sanierungspflicht hat, ausgesessen. „Wenn der Eisbrecher endgültig abgebrochen ist, muss der Weg am Neckar wohl gesperrt werden“, stellt Kraus-Vierling fest.
Neben seinen „Bildimpressionen vom Fluss“ stammen etliche weitere Fotos von Gerhard Hund, dem Fachmann für die Fähre, über deren Übergang in kommunale Hand Dietrich Herold in diesem neuen Baustein geschrieben hat. „Die Fähre kostet uns mehr, als uns lieb ist“, sagte Herold. Doch gibt es gute Gründe für ihren Erhalt: Sie sei ein Kulturgut der Gemeinde und einzigartig in ihrer 500-jährigen Geschichte. Zwei Sorgen bleiben, sagte Herold: Zum einen der beschlossene Bau einer neuen Neckarbrücke und akute Personalprobleme. Das Buch enthält weitere Geschichten. Ralf Fetzer schreibt unter anderem über eine „Gewalttat an der Neckarhäuser Fähre anno 1507“ und Stephan Kraus-Vierling über die frühe Dampfschiff-Zeit.
Michael Huber, der zweite Vorsitzende des Fördervereins Gemeindemuseum, skizzierte kurz dessen Arbeit rund um die Sicherung von Kulturgütern, die Unterstützung der sehr engagierten Arbeit der Aktiven und die Dokumentation der Museumsarbeit. Ein hochinteressantes Projekt hat hier Rainer Wellmann in monatelanger Fleißarbeit absolviert, indem er die Jubiläumsausstellung „Neckarhäuser Perlen“ digitalisiert hat (www.ig-museum.de). Wellmann arbeitet derzeit an einer Ausstellung über den Edinger Maler Michel Koch (www.michel-koch.de).
Dankbar zeigte sich Dietrich Herold über die finanzielle Förderung des Bandes durch das Regierungspräsidium Karlsruhe. Aus den Mitteln der Heimatpflege flossen nach Beantragung 2.500,00 Euro. Die Kosten der Buchherstellung hätten sich durch den Krieg in der Ukraine exorbitant erhöht, sagte Fetzer. Es sei toll, dass der Verein die Möglichkeit habe, die Buchreihe fortzuführen.
Info:
„Impressionen am Fluss“, zehnter Band in der Reihe „Bausteine zur Ortsgeschichte“. Preis: 18,00 Euro, zu haben im „Bücherwurm“ in Edingen oder bei den Aktiven des Fördervereins Gemeindemuseum.
Kontakt:
Dietrich Herold, Telefon: 0620385207
Michael Huber, Telefon: 0620315877
Irene Daners, Telefon: 06203922943

Autor:

Michael Huber aus Edingen-Neckarhausen

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