Verwaltung empfiehlt dem Gemeinderat die Umsetzung der Freibad-Sanierung

Wenn das Freibad renoviert werden sollte werden die acht 50m-Bahnen auf sechs reduziert. Der Sprungturm wird erneuert mit einem eigenen Sprungbecken.
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  • Wenn das Freibad renoviert werden sollte werden die acht 50m-Bahnen auf sechs reduziert. Der Sprungturm wird erneuert mit einem eigenen Sprungbecken.
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Nach der neusten Kostenschätzung steigt der Investitionsbedarf von 6.2 Mio. Euro auf 7.8 Mio. Euro an / Bundesmittel bleiben bei 2.7 Mio. Euro eingefroren / Badesaison 2027 fällt wegen der Renovierung aus

Das im Jahre 2005 renovierte Freibad der Stadt Ladenburg ist in die Jahre gekommen, so dass eine umfangreiche Renovierung erforderlich wird, um die beliebteste städtische Einrichtung für die Zukunft aufzustellen. Das Freibad wird jährlich von bis zu 120.000 Gästen besucht.
In einer Pressekonferenz, in der Bürgermeister Stefan Schmutz und der zuständige Projektbearbeiter im Rathaus, Achim Achenbach sowie Stadtbaumeister Rehmsmeier erstmals die vorläufigen Planungen vorstellte, gab es zwei Neuigkeiten, die allerdings keine Freude auslösen werden.
Bisher ging die Stadt von einer Investitionssumme in Höhe von rund 6.2 Mio. Euro aus, die die Renovierung des Freibades kosten wird. Die Stadt Ladenburg hat bereits eine Fördermittelzusage des Bundes erhalten. Ladenburg hat sich nämlich für das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend Kultur“ erfolgreich beworben. Die Bewerbung konnte überzeugen, so dass der Bund eine Fördersumme in Höhe von 2,7 Mio. zusagte. Die Verwaltung ging bisher von Kosten in Höhe von rund 3.8 Mio. Euro aus, die die Stadt selbst tragen muss. Da sich die Welt in den letzten Monaten rasant verändert hat wurde vom Bürgermeister jetzt eine neue Kostenschätzung in Auftrag gegeben. Das Ergebnis ist ernüchternd, denn die Kosten werden sich um 1.7 Mio. Euro auf jetzt 7.8 Mio. Euro erhöhen. Dies bedeutet konkret, dass auf die Stadt Ladenburg statt 3.8 Mio. Euro nun 5.5 Mio. investieren muss, um das Freibadprojekt umzusetzen. Eine Erhöhung der Bundeszuschüsse wird es nicht geben. Bürgermeister Schmutz appellierte trotzdem „die einzigartige Chance zu ergreifen, um die Einrichtung in ihrer Existenz zu sichern“. Es gehe jetzt darum Klarheiten zu schaffen, alles andere ist aus Sicht des Bürgermeisters „ein vor sich hin wurschteln“.
In der Gemeinderatsitzung am kommenden Mittwoch werden die Planungen der Öffentlich präsentiert. Ob die Mehrkosten, die an anderer Stelle Einsparungen nach sich ziehen werden, von der Gemeinderatsmehrheit mitgetragen wird, muss der Rat im September entscheiden. Für Schutz ist aber klar, dass die Einrichtung einen so starken sozialen Aspekt erfüllt, dass die Renovierung umgesetzt werden sollte.
Mit dem Zeitplan der Renovierung präsentierte der Bürgermeister und Stadtbaumeister Andre Rehmsmeier eine weitere Neuerung. Bisher ging man in der Verwaltung davon aus, dass die Renovierung nach Ende der Badesaison umgesetzt werden kann, um das renovierte Bad dann mit Beginn der neuen Saison zu eröffnen. Aus logistischen aber auch aus finanztechnischen Gründen ist dieser ambitionierte Zeitplan nicht zu halten. Die Badesaison 2026 wird verkürzt angeboten. Das Triathlon-Festival wird 2026 ungehindert stattfinden können. Im Jahr 2027 wird kein Badebetrieb stattfinden. Im Mai 2028 soll das Freibad dann quasi runderneuert der Öffentlichkeit übergeben werden.

                                                          Kein Stein bleibt auf dem anderen

Der Maschinenbau-Ingenieur Achim Achenbach stellte bereits die wichtigsten Veränderungen vor. Fakt ist, das neue Freibad wird mit dem Aussehen des jetzigen Schwimmbades nichts gemein haben. Die bisherige Wasserfläche wird von 2.200qm auf 1.750 qm reduziert. War das Freibad mit dem Sprungturm-Bereich, dem Schwimmerbecken mit den acht 50m-Bahnen und dem Nichtschwimmerbereich eine Einheit, wird es nach der Renovierung verschiedene separate Nutzungsbereiche geben. Wasserspringer können den neuen 5m-Sprungturm mit einem eigenen Sprungbecken nutzen. Im Schwimmerbecken wird es nur noch sechs 50m-Bahnen geben, sowie zwei 25m-Bahnen geben. Räumlich abgetrennt wird das Nichtschwimmerbecken. Die beliebte Familienrutsche, die der Freibad Förderverein FFL finanzierte, wird ebenfalls ein eigenständiger Bereich, was für die Aufsicht durch das Bademeister-Personal viele Vorteile mit sich bringen würde, erklärte Achenbach. Die Veränderung der Familienrutsche mit dem eigenen „Landesofa“ begeistere auch den FFL-Vorsitzenden Walter Dehnel, gab der Bürgermeister Einblick in die Stimmungslage als den Vereinsvertretern der LSV, der DRLG und des FFL das Konzept vorgestellt wurde.
Für Begeisterung sorgte auch der neue Kinderbereich mit dem Spraypark, der die Familienfreundlichkeit des neuen Freibades erhöhen wird.
Achenbach ging auch auf die neue Technik ein, die erforderlich ist um das Freibad klimaneutral zu betreiben. Der benötigte Strom wird auf dem Dach der neuen Dreifeld-Sporthalle mittels PV-Anlage produziert. Die Regelungs- und Pumpentechnik wird auf den modernsten Stand gebracht, so dass die Energiekosten deutlich reduziert werden. Weil alle Becken Edelstahlwannen erhalten, ist dies für den Reinigungsprozess vorteilhaft, denn zukünftig kann jedes Becken individuell gereinigt werden. Der Projektleiter ist zuversichtlich, dass alle Projektziele umgesetzt werden können, zumal mit den Partnern BZM-Architekten Wiesbaden und Krebs-Aqua-Consulting aus Marktheidenfeld zwei bewährte Spezialisten in Sachen Bäderbau und Bädertechnik mit im Boot sitzen. Als Projektziele gaben Achenbach, Rehmsmeier und Schmutz Punkte wie die langfristige Sicherung des Freibades, die Barrierefreiheit, Energieeinsparungen und eine Reduzierung der Betriebskosten an sowie die Steigerung der Attraktivität des klimaneutralen Freibades an. „Die Verwaltung empfiehlt dem Gemeinderat die Umsetzung der Sanierung zum nachhaltigen Erhalt des Freibades“, brachte es Bürgermeister Schmutz abschließend auf den Punkt, der hofft, dass sich der Gemeinderat im September 2025 für die Sanierung entscheiden wird.

Stu / Fotos: Sturm

Wenn das Freibad renoviert werden sollte werden die acht 50m-Bahnen auf sechs reduziert. Der Sprungturm wird erneuert mit einem eigenen Sprungbecken.
Der Planschbeckenbereich wird komplett neu aufgebaut.
Die FFL-Familienrutsche bleibt eine Attraktion. Allerdings gibt es einen eigenen Bereich - getrennt vom Nichtschwimmerbecken.
Autor:

Axel Sturm aus Ladenburg

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