BUND Edingen-Neckarhausen
Der öffentliche Raum kann zum Biotop werden
Die Zeitschrift „Kommunal“ brachte voriges Jahr in ihrer sechsten Ausgabe einen interessanten Gastbeitrag zum Thema Blühwiesen mit „7 Tipps für öffentliches Bunt“. Die Autorin Janina D´Álvise, Projektmanagerin „Bienen – Blüten – Reich“ beim Netzwerk Blühende Landschaft zeigte hier Beispiele auf, wie sich in einer Gemeinde mit ganz einfachen Mitteln und ohne viel Aufwand und Kosten Wertvolles für Flora und Fauna tun lässt. Einiges davon wird bei uns in Edingen-Neckarhausen bereits seit Jahren gemacht, mal konsequenter, mal zumindest ansatzweise. Bei anderem aber lässt sich sicher noch dazulernen oder umdenken. Daher wollen wir die sieben Tipps hier kurz vorstellen, gedacht natürlich auch als Anregung für alle Einwohnerinnen und Einwohner, die eigene Flächen besitzen, die sie naturfördernd gestalten können. Tipp 1: Doppelte Nutzung: Öffentliche Flächen können durch eine naturnahe Gestaltung über ihre eigentliche Funktion hinaus Vorbildcharakter gewinnen. Als Beispiel nennt die Autorin Schulhöfe, die in ver- und entsiegelte Bereiche unterteilt sind und „neue Lebensräume für Hummeln, Schmetterlinge & Co: bieten“. 2. Richtige Pflege: Oft fördert schon eine Umstellung der Pflege die Biodiversität. Wiesen, weder gedüngt, noch gemulcht, nur zweimal jährlich und nicht zu kurz mähen, und neben Hecken einen Streifen belassen, der nur alle 1-2 Jahre gekürzt wird – beides fördert den Artenreichtum. 3. Wilde Ecken zulassen: Für Vögel, Igel, Insekten etc. sollte an manchen Stellen die Wiese länger stehen, sollten Blätter und Totholz verbleiben und Stein-Unterschlüpfe angeboten werden. 4. Pflanzenkohle aus Grünschnitt: Durch Pyrolyse lässt sich aus Grünschnitt und Häckselgut Pflanzenkohle gewinnen, die viel Kohlenstoff dauerhaft bindet und den Boden verbessert. 5. Vernetzung an Straßen: Das Netz der Straßen und Wege kann mit dem entsprechenden begleitgrün aus heimischen Wildpflanzen gut zur Biotopvernetzung beitragen. 6. „Eh-Da“-Flächen heimisch bepflanzen: Viele längst vorhandene Grünflächen im Ort lassen sich durch eine gebiets-heimische Bepflanzung zu wahren Insektenparadiesen aufwerten. 7. Blüten statt Rasen: Englischer grüner Rasen braucht viel Pflege und bietet Insekten weder Nektar noch Pollen. Weit besser sind Blumenwiesen oder, bei viel betretenen Flächen, trittfeste Blumenkräuterrasen.
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Autor:Stephan Kraus-Vierling aus Edingen-Neckarhausen |
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