Evangelische und Katholische Kirche und Stadt Mannheim bekräftigen Zusammenarbeit
Notfallseelsorge-Vertrag unterzeichnet
Seit mehr als 15 Jahren leistet das Team der Mannheimer Notfallseelsorge „Erste Hilfe für die Seele“. Auf diesen ehrenamtlichen Dienst können Polizei, Feuerwehr und Rettungsorganisationen rund um die Uhr und an sieben Tagen in der Woche über die Feuerwehrleitstelle zugreifen, wenn bei einem Einsatz seelsorgliche Begleitung gebraucht wird.
Die seit 2006 vertraglich beschriebene Zusammenarbeit zwischen Stadt Mannheim, der Evangelischen und der Katholischen Kirche in Mannheim ist nun in einer Neufassung dokumentiert. Diese berücksichtigt die in den letzten Jahren erweiterten und intensivierten Anforderungen. Ende Juli unterzeichneten Erster Bürgermeister Christian Specht, Dekan Ralph Hartmann und sein katholischer Kollege Karl Jung das Dokument. Der Vertrag regelt grundsätzlich die Arbeit der Notfallseelsorge, beschreibt Rahmenbedingungen und klärt die Finanzierung von Aus- und Weiterbildung, Ausstattung und Einsätzen in verschiedensten Schadenslagen. Die erforderlichen Fahrdienste werden von der Feuerwehrleitstelle übernommen. Dort stehen der Notfallseelsorge Räumlichkeiten für Dienstbesprechungen und Einsatzplanungen zur Verfügung.
„Die Notfallseelsorge hat einen unbeschreiblichen Wert für die Stadt Mannheim. Egal in welcher Krisensituation sich ein Mensch befindet – die ehrenamtlichen Helfer der Evangelischen und Katholischen Kirche stehen uns bei Einsätzen immer zuverlässig zur Seite. Mit der Neufassung des Vertrags möchten wir diese Wichtigkeit und Notwendigkeit noch einmal unterstreichen und auf lange Sicht weiter festigen“, sagt Christian Specht, Erster Bürgermeister und zuständiger Dezernent für Feuerwehr und Rettungsdienst.
„Seelsorge verstehen wir als Kern der Verkündigung“, sagt Dekan Ralph Hartmann. „Als Kirche ist es unser Auftrag, Menschen in Not beizustehen und da zu sein bei denjenigen, die Hilfe ganz unmittelbar und plötzlich brauchen, wenn der Blitz aus heiterem Himmel eingeschlagen ist“.
Der Dienst in der Notfallseelsorge ist ehrenamtlich. Dabei bringen sich nicht nur Männer und Frauen ein, die im Hauptberuf kirchlich beschäftigt sind „Es ist ein Ehrenamt, das weit über das normale Maß hinausgeht“, findet Dekan Karl Jung. „wer in der Notfallseelsorge mitarbeitet, trifft bei den Einsätzen auf Menschen, die in sehr großer Not sind. Das mit auszuhalten ist eine große Verantwortung und verlangt viel ab. Die Notfallseelsorgenden machen sichtbar, was für Menschen und für die Gesellschaft so bedeutsam ist – füreinander da sein, in Gemeinschaft.“
Aktuell gehören 26 ehrenamtlich Mitarbeitende zum Team der Mannheimer Notfallseelsorge. Zehn weitere befinden sich derzeit in der sorgfältigen Ausbildung, die eineinhalb Jahre dauert. Corona-bedingt wurde die Notfallseelsorge im letzten Jahr lediglich 87 Mal alarmiert. In den Jahren ohne Kontaktsperren waren mehr als 100 Einsätze zu bewältigen. Im ersten Halbjahr 2021 wurde die Notfallseelsorge zu 58 Einsätzen gerufen.
Von Anfang an ist die Mannheimer Notfallseelsorge ins Feuerwehrsystem eingebunden. Die jeweils zwei Notfallseelsorgenden, die Rufbereitschaft rund um die Uhr haben, werden ausschließlich durch die Feuerwehrleitstelle alarmiert. Dann macht sich das Zweierteam mit Notfallweste und -rucksack auf den Weg zum Einsatz, um vor Ort Erste Hilfe für die Seele zu leisten. Und wenn die Helfenden selbst Hilfe brauchen, dann gibt es in den Reihen der Notfallseelsorge auch dafür speziell ausgebildete Leute. (dv/schu)
Autor:Die Redaktion aus Ladenburg |
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