Von unserer Mitarbeiterin Marion Schatz
Gottesdienst zu Fronleichnam in St. Bonifatius

Der Blumenteppich wurde von Ingrid Baumgärtner und Kirsten Jeske gelegt. | Foto: Schatz
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  • Der Blumenteppich wurde von Ingrid Baumgärtner und Kirsten Jeske gelegt.
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Zu Fronleichnam gibt es normalerweise immer eine große Prozession, bei der der Pfarrer die Monstranz feierlich durch den Ort trägt. Doch in Zeiten von Corona sind solche Prozessionen leider verboten. Und so fand der diesjährige Gottesdienst der Seelsorgeeinheit Mannheim St. Martin zu Fronleichnam auch nicht wie geplant in Seckenheim sondern im Pfarrgarten von St. Bonifatius statt. Hier haben mit Einhaltung sämtlicher Abstandsregeln bis zu 100 Personen Platz und nahezu alle Plätze waren zum Gottesdienst am Feiertag auch besetzt. Und das obwohl sich das Wetter nicht gerade von seiner besten Seite zeigte. Der Pfarrer der Seelsorgeeinheit Markus Miles hielt den Gottesdienst vor den Toren der Kirche.

Fronleichnam sei nicht, wie viele vermuten ein rein katholischer Feiertag, man feiere heute einen Festtag für alle Gläubigen, egal welcher Konfession, denn Gottes Heil kommt auf die Welt. Durch die derzeitigen Beschränkungen konnten leider nicht alle Gläubigen, die das gerne wollten, am Gottesdienst teilnehmen. An die solle man ganz besonders denken, so der Geistliche. In seiner sehr eindrucksvollen Predigt ging er unter anderem auf die momentane Situation ein und ließ dabei auch die Rassismusdebatte nicht aus. Er prangerte aber auch an wie unbedacht wir oft mit der Schöpfung Gottes umgehen. Die derzeitige Krise, deren Folgen noch nicht absehbar sind, rege aber auch zum Nachdenken an.

Fronleichnam sei ein Fest der Gegenwart Gottes. Normalerweise würde sein Leib in der Monstranz durch den Ort getragen, um ihn jedem zu zeigen. Das geht derzeit leider nicht. Doch Jesus Christus spricht der Welt seinen Frieden zu, so der Pfarrer. Dieses Jahr der Krise sei auch eine Chance für uns alle. Wir können nicht die ganze Welt verändern, im Kleinen können wir das aber schon, ermahnte er die Gottesdienstbesucher. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Musikern des Musikvereins unter der Leitung von Anna Peschel.

Der Fronleichnamsgottesdienst war aber auch auf andere Weise etwas Besonderes, denn in seinem Rahmen wurde der neue Glockenstuhl der St. Bonifatius Kirche feierlich geweiht. Nach jahrelangem Schweigen läuten die Glocken seit Ostern wieder. Bei einer Besichtigung war festgestellt worden, dass der alte Glockenstuhl marode ist und sofort stillgelegt werden musste. Sogleich bildete sich ein Fundraising-Team, um die Erneuerung zu planen und vor allem Spenden zu sammeln (wir haben ausführlich darüber berichtet). Initiiert wurde das noch vom inzwischen leider verstorbenen Walter Tschischka. Ihm galt der Dank posthum ebenso wie allen anwesenden Gemeindemitgliedern, die sich für die Erneuerung des Glockenstuhls, in welcher Form auch immer, stark gemacht hatten.

Der Dank des Pfarrers ging aber auch an Ingrid Baumgärtner und Kirsten Jeske, die den schönen Blumenteppich gelegt hatten und allen, die an diesem Gottesdienst mitwirkten. Normalerweise endet der Fronleichnamsgottesdienst mit dem Choral „Großer Gott wir loben dich“. Da aber derzeit singen noch nicht erlaubt ist übernahmen das in diesem Jahr die Glocken von St. Bonifatius mit feierlichem Geläut, während sie von Pfarrer Markus Miles gesegnet wurden.

Autor:

Marion Schatz aus Friedrichsfeld

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