Badischer Handball-Verband (BHV) setzt Saisonweiterführung Ende Januar an
Der Handballverband Württemberg, der Südbadische Handballverband und auch Handball Baden-Württemberg haben ihre Entscheidungen über die Weiterführung der Saison 2020/2021 bereits bekannt gegeben. Am Samstag 05. Dezember tagte das Präsidium des Badischen Handball-Verbands und hat ebenso einen Beschluss über das weitere Vorgehen verabschiedet.
Die Funktionäre des Badischen Handball-Verbands ließen nicht viel Wasser den Rhein herunterlaufen, als die Unterbrechung der Saison bekannt gegeben wurde, sondern machte sich unmittelbar nach Beschlussfassung an die Arbeit. Wie machen wir weiter? Welche Weiterführungsvarianten sind aus sportrechtlicher Sicht sicher? Müssen wir im Jugend- und Erwachsenenbereich unterschiedlich verfahren? Den Mitgliedern der Spielkommission, die vom Präsidium beauftragt wurden einen Fahrplan zu erstellen, war klar, dass die folgenden beiden Kriterien höchste Priorität haben. Zuallererst sollen die Vereine am wenigsten Aufwand mit der Entscheidung im Verbandsgebiet haben, ganzgleich für welche Variante sich entschieden wird. Die Beschlussfassung über eine sportrechtlich geprüfte und als bedenkenlos beurteilte Variante der Weiterführung der Spielsaison war ein ebenso wichtiges Kriterium, welches sich die Spielkommission bei ihrer Entscheidung immer vor Augen hielt. „Ich kann mich blind auf mein Team verlassen. Ich weiß, dass alle Entscheidungen intensiv durchdacht sind.“, blickt Peter Knapp, Präsident des BHV zurück, „Jetzt benötigen wir von Seiten der Regierung nur noch grünes Licht – wir haben unsere Hausaufgaben gemacht.“
Nach der Ausarbeitung in der Spielkommission, der sportrechtlichen Prüfung, der Besprechung und Abstimmung im Verbandsjugendausschuss und abschließend nach Beschlussfassung im Präsidium soll, sofern keine weiteren Einschränkungen auf Grund der Covid-19 Pandemie bestehen, die Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Erwachsenen- wie auch im Jugendbereich auf Ebene des BHV sowie in den Bezirken am Wochenende des 30./31.01.2021 erfolgen. Die Staffeln im Erwachsenen- und im Jugendbereich werden hingegen mit unterschiedlichen Varianten fortgeführt.
Im Erwachsenenspielbetrieb werden die Meisterschaftsspiele der Vorrunde soweit irgend möglich vollständig ausgespielt. Um die Unausgeglichenheit der Anzahl an Heim- und Auswärtsspielen bei einer Einfachrunde entgegenzuwirken, wird die Tabelle der Vorrunde per Quotientenregelung bereinigt. Auf- und Abstieg werden nach Abschluss der Einfachrunde im Rahmen eines Final Four ermittelt. Sollte der derzeitige Lockdown verlängert werden oder es im Frühjahr zu einem weiteren Lockdown mit Unterbrechung des Spielbetriebs kommen, kann die Spielrunde bis zum 30.06.2021 verlängert werden. Für Spielklassen mit einer Staffelgröße von weniger als neun Mannschaften können die Vor- und Rückrundenspiele gemäß dem bestehenden Spielplan uneingeschränkt ausgetragen werden. Diese Staffelgröße ist in den Bezirken zu finden.
Im Jugendbereich hat sich der BHV hingegen für eine abweichende Variante entschieden, denn erstrangiges Ziel ist es nicht die Kürung eines Meisters, sondern viel mehr die Durchführung einer Qualifikation für die Saison 2021/2022, weshalb im Falle eines eventuellen andauernden oder weiteren Lockdowns im Frühjahr mit folgender Unterbrechung des Spielbetriebs keine Verlängerung der Spielrunde über den 28.03.2021 hinaus erfolgen wird.
Auf Bezirksebene werden nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs nur die ausstehenden Spiele ausgetragen. Die in der Spielpause ausgefallenen Spiele, sowie die vor der Corona Spielpause abgesetzten Spiele werden nicht neu angesetzt. Die Abschlusstabellen werden nach der Quotienten-Regelung ermittelt.
In den BHV-Ligen wird im Jugendbereich hingegen ein Badischer Meister im Final Four ausgespielt. Die durch die Spielunterbrechung ausgefallenen Spiele werden, wie in den Bezirken, nicht neu angesetzt Auch in den badischen Jugendligen erfolgt die Berechnung der Top vier Mannschaften anhand einer Quotienten-Regelung. „Viele werden sich nun fragen, warum die Jugendstaffeln im BHV einen Meister ausspielen, die Bezirke jedoch auf die Meistertitel im Jugendbereich verzichten“, so Harry Sauer, Vizepräsident Spieltechnik des BHV, „Es ist für Außenstehende im ersten Augenblick unverständlich. Bei genauerer Durchleuchtung ist es jedoch zwingend notwendig. Ein Final Four und somit eine Ehrung der Meister auf Bezirksebene würde in Summe knapp 30 Final Four Turniere bedeuten. Bereits beim ersten Anblick dieser Turnieranzahl ist die Umsetzung kaum vorstellbar. Wenn man weiterhin betrachtet, dass im März der Spielbetrieb der Erwachsenenmannschaften am Laufen ist, ist eine Umsetzung hinsichtlich Kapazität an Hallen und ehrenamtlichen Helfern nicht denkbar. Ein weiteres wichtiges Argument für das Ausspielen der Meisterschaft in den Jugendstaffeln des BHVs bildet die Qualifikation für die Ligen der Baden-Württembergoberliga. Hier ist es auch in unserem Sinne, dass nur die besten Mannschaften um einen Platz in der BWOL kämpfen.“
So bleibt nun darauf zu hoffen, wie Präsident Knapp einleitend aufführte, dass die Landes- und auch die Bundesregierung die Hallen für das Vereinsleben öffnen und das Durchführen von (Kontakt-) Sport ab Januar 2021 ermöglichen.
Autor:Die Redaktion aus Ladenburg |
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